Der Entwicklungsprozess des Coming-out ist ein lebenslanger
Prozess. Er umfasst innerpsychische Vorgänge und soziale
Dimensionen. Es geht um das Gewahrwerden der eigenen sexuellen
Orientierung und den Weg, sich entsprechend in der
Öffentlichkeit zu zeigen und seinen eigenen Lebensstil zu finden.
Die Möglichkeit von Störungen – in Bezug auf die eigene Person und
die Interaktion mit der näheren und weiteren Umgebung – ist
lebenslang gegeben.
Folgende Störungen können auftreten
- mangelnde Lebensfreude und Energie im Zusammenhang mit
Problemen des Coming-out
- Lebens- und Sinnkrisen
- Beziehungsprobleme
- Diskriminierung am Arbeitsplatz
- Infolge einer sexuellen Neuorientierung kann es
zur Ablösung von der Ehefrau/dem Ehemann und den Kindern
kommen - das „familiäre Setting“ zerspringt
- allgemeine Selbstwertprobleme, Probleme mit Alkohol und Drogen,
die dann mit depressiven Syndromen oder einer
Borderline-Symptomatik einhergehen können
- Angst vor dem Alter und damit einhergehende Lebenskrisen mit
Erreichen der Lebensmitte – Trennungserlebnisse, Veränderungen des
Körpers und der Attraktivität sowie eine Neuorientierung des
Lebens
- ein lebenslanges Versteckspiel und Verschweigen der eigenen
sexuellen Identität